Skill-Based Hiring: Warum Abschlüsse weniger zählen und wie Arbeitssuchende und Unternehmen profitieren

Skill-Based Hiring: Warum Abschlüsse weniger zählen und wie Arbeitssuchende und Unternehmen profitieren
„Zeigen Sie mir nicht Ihr Diplom, zeigen Sie mir, was Sie können.“ – Dieser Satz fasst den Trend perfekt zusammen. Immer mehr Unternehmen stellen nicht mehr vorrangig nach formalen Qualifikationen ein, sondern schauen auf die tatsächlichen Fähigkeiten. Für Arbeitssuchende, Quereinsteiger und Menschen ohne klassischen Ausbildungsweg eröffnet das neue Türen. Gleichzeitig können Unternehmen ihren Fachkräftemangel deutlich besser ausgleichen.
Doch wie funktioniert Skill-Based Hiring eigentlich? Und was bedeutet es in der Praxis – für Bewerber und Arbeitgeber?
Was ist Skill-Based Hiring?
Skill-Based Hiring bedeutet, dass bei der Personalauswahl konkrete Kompetenzen und Fähigkeiten im Vordergrund stehen – nicht unbedingt ein Abschluss oder ein lückenloser Lebenslauf.
Statt „Wir suchen einen Bachelor in BWL“ heißt es häufiger:
- „Wir suchen jemanden mit Erfahrung in Excel und Datenanalyse.“
- „Wir suchen eine Person, die Social Media Kampagnen umsetzen und auswerten kann.“
Dieser Ansatz gewinnt an Bedeutung, weil:
- der Fachkräftemangel Unternehmen zwingt, offener zu suchen,
- viele Kompetenzen durch Weiterbildung, Selbststudium oder Praxiserfahrung erworben werden können,
- die Arbeitswelt immer digitaler und schneller wird – Abschlüsse sind oft schon veraltet, wenn das Zeugnis frisch gedruckt ist.
Chancen für Arbeitssuchende
Gerade für Menschen ohne klassischen Ausbildungsweg, Quereinsteiger oder Personen mit Migrationserfahrung ist Skill-Based Hiring eine Riesenchance. Denn hier zählt: Was kannst du wirklich?
- Mehr Durchlässigkeit: Der Weg in Branchen, die früher verschlossen waren, wird leichter.
- Schnellere Einstiege: Zertifikate, Bootcamps und Mikrofortbildungen können in wenigen Wochen Türen öffnen.
- Persönliches Profil zählt: Projekte, Praxiserfahrung oder ehrenamtliches Engagement lassen sich sichtbar machen.
Ein Beispiel: Jemand, der hobbymäßig Webseiten baut und dafür nie eine Ausbildung gemacht hat, kann heute mit einem guten Portfolio als Webentwickler arbeiten – solange die Skills erkennbar und nachweisbar sind.
Chancen für Unternehmen
Auch Unternehmen profitieren enorm von diesem Ansatz:
- Fachkräftemangel bekämpfen: Statt nach dem „Einhorn mit Masterabschluss“ zu suchen, können Firmen Menschen einstellen, die die Aufgaben wirklich beherrschen.
- Diversität fördern: Wer nach Skills rekrutiert, öffnet sich für vielfältigere Bewerbergruppen.
- Passgenauer besetzen: Tests, Arbeitsproben oder Probearbeiten geben oft ein realistischeres Bild als Zeugnisse.
Oder in kurz: Weniger „Papier“, mehr Praxis.
Forschung & Trends im Überblick
Die folgenden Studien zeigen, wie Skill-Based Hiring in Deutschland und Europa diskutiert und umgesetzt wird – und wo es noch Potenzial gibt:
Studie / Quelle | Fokus / Inhalt | Kernergebnis |
---|---|---|
StepStone Group (Q1 2024 Hiring Trends Index) | Markt- & Recruiting-Analyse für Deutschland & UK | Skill-Based Hiring hat großes Potenzial, wird aber noch nicht konsequent umgesetzt |
LinkedIn (Skills-Based Hiring Report 2025) | Datenanalyse aus EU-weiten Recruiting-Prozessen | Ein skills-basierter Ansatz erweitert den Talentpool erheblich, v. a. für Menschen ohne Studienabschluss |
IAB-Forschungsbericht (2021) | Auswertung deutscher Stellenanzeigen | Zunehmende Nennung konkreter Skills (IT, Methoden, Tools) in deutschen Jobangeboten |
acatech (2024: Securing and Strengthening Germany’s Skills Base) | Analyse zu Innovations- und Qualifikationssystemen in Deutschland | Deutschland braucht flexiblere Qualifikationssysteme, sonst bremst starre Abschlussorientierung Innovation |
Praktische Tipps für Bewerber
- Portfolio statt nur Lebenslauf: Eigene Projekte, Referenzen, Arbeitsproben sammeln.
- Online-Sichtbarkeit nutzen: GitHub, LinkedIn, eigene Website oder Projekt-Showcases.
- Zertifikate gezielt einsetzen: Kurze Weiterbildungen, z. B. über LinkedIn Learning, Coursera oder IHK.
- Soft Skills betonen: Problemlösung, Teamarbeit und Kommunikationsstärke sind oft genauso entscheidend wie Fachwissen.
Tipp: Ein Bewerber-Coaching (z. B. über einen AVGS gefördert) hilft, die eigenen Fähigkeiten so zu präsentieren, dass sie für Arbeitgeber sichtbar und überzeugend wirken.
Praktische Tipps für Arbeitgeber
- Stellenanzeigen umschreiben: Weniger Fokus auf Abschlüsse, mehr auf „Was soll die Person können?“
- Kompetenz-Tests einbauen: Kleine Assessments, Case Studies oder Arbeitsproben helfen, Fähigkeiten einzuschätzen.
- Potenzial statt Perfektion: Auch Bewerber mit 70 % der Skills können durch Training schnell 100 % erreichen.
- Coaching-Programme nutzen: Über geförderte Coachings können neue Mitarbeitende gezielt weiterqualifiziert werden.
Fazit: Skill-Based Hiring als Win-Win
Skill-Based Hiring ist kein kurzfristiger Trend, sondern eine echte Veränderung auf dem Arbeitsmarkt. Arbeitssuchende können mit klar sichtbaren Fähigkeiten punkten – Unternehmen gewinnen neue Talente, die sie sonst übersehen hätten.
Und hier kommt Coaching ins Spiel:
• Arbeitssuchende können durch Coaching lernen, ihre Kompetenzen gezielt sichtbar zu machen.
• Unternehmen können Coaching nutzen, um neue Mitarbeitende schneller auf den benötigten Skill-Stand zu bringen.
So wird Skill-Based Hiring zum echten Win-Win – für Bewerber und Arbeitgeber gleichermaßen.
Takeaways
- Für Bewerber: Fähigkeiten klar sichtbar machen – auch ohne klassischen Abschluss.
- Für Arbeitgeber: Jobprofile auf Skills statt nur Abschlüsse ausrichten.
- Für beide Seiten: Coaching und Förderprogramme nutzen, um den Einstieg in Skill-Based Hiring zu erleichtern.
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Autor: Astrid Kurz
Leidenschaftlicher Coach und Inhaberin ORANGEWERK
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